Grevener Straße 31 ist Herzenssache

Die Sozialdemokraten in Münsters Norden stehen auf der Seite der Bewohner der Grevener Straße, daran lässt Anna Boos, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Münster Nord, keinen Zweifel. Den Abriss des Gebäudes, wie er nun wieder sehr wahrscheinlich geworden ist, hält sie für städtebaulich völlig falsch: „Das Haus an der Ecke Grevener Straße und Steinfurter Straße ist stadtbildprägend und charakteristisch für diesen Stadtteil Münsters. Es abzureißen, obwohl es auch andere Möglichkeiten geben würde, ist ein weiteres Zeichen für eine verfehlte Wohnungsbaupolitik in Münster.“ Auch müsse die Frage gestellt werden, ob eine Verbreiterung der Grevener Straße, die als Grund für den Abriss zumindest vorgeschoben wird, überhaupt sinnvoll ist oder nicht auch anders umgesetzt werden könnte. Neben dem Erhalt des Gebäudes geht es für Boos auch darum, andere als die klassischen Wohnformen in Münster möglich zu machen. Sie kann gut verstehen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Grevener Straße 31 nicht auf die Angebote seitens der Wohn- und Stadtbau eingegangen sind. Der Erhalt des Hauses sei für sie eine Herzenssache. Stattdessen werden nun wohl die Mietverträge gekündigt und die Bagger zum Abriss anrollen. Der Abbruch der Gespräche zu einem Zeitpunkt, zu dem noch längst nicht alle Punkte geklärt sind, wirft zudem ein schlechtes Licht auf die Verhandlungstaktik der CDU. „Gesichtslose Neubauten statt prägender Gebäude: Für Münster ist das der falsche Weg. Stadtgeschichte gilt es auch in den Gebäuden zu erhalten“, so Boos.