SPD Münster: LEG lässt Mieterinnen und Mieter im Regen stehen

Die SPD Münster erneuert angesichts neuerlicher Berichte über Missstände in Wohnungen der LEG ihre Kritik an der Unternehmensführung. „Es ist ein Unding, dass die LEG als Nordrhein-Westfalens größte Vermieterin und drittgrößtes börsenorientiertes Unternehmen in Deutschland ihre Mieterinnen und Mieter derart im Regen stehen lässt. Sie kommt ihrer Verantwortung als Vermieterin in keiner Weise nach. Den Mietenden bei Heißwassermangel zu raten, den Wasserkocher zu nutzen, ist schon zynisch“, stellen die SPD-Ratsfrauen Lia Kirsch und Hedwig Liekefedt und Münsters SPD-Chef Robert von Olberg klar. Kirsch, die von Anwohnenden auf die Situation vor Ort angesprochen wurde und auch wohnungspolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion ist, erläutert ihre Kritik weiter: „Die LEG ist weit entfernt von einer Bewirtschaftung und Betreuung der Wohnungen, die sich an den Interessen der Mieterinnen und Mieter orientiert. Sie nutzt alle möglichen Schlupflöcher. Das geht zu Lasten der Mietenden. Seit Wochen müssen einige Mieterinnen und Mieter, nicht nur in Berg Fidel, ohne funktionierende Heizung auskommen, leiden unter Schimmelbefall in ihren Wohnungen, während das Unternehmen nicht für sie erreichbar ist. Ein unhaltbarer Zustand!“ Die SPD-Politikerin hat daher u. a. Kontakt zur SPD-Landtagsfraktion und zur Stadtverwaltung aufgenommen.

Auch in Uppenberg, dem Kreuzviertel und am Neutor besitzt die LEG viele Wohnungen, deren Mieter*innen vergleichbare Erfahrungen machen. So auch die Uppenberger Ratsfrau Hedwig Liekefedt, selbst Mieterin bei der LEG: „Vor zweieinhalb Jahren war meine Wohnung drei Monate wegen Schimmel nicht bewohnbar, nachdem nach einem Schanden in einer Wasserleitung in der Wand über meiner Wohnung die LEG wochenlang nicht angemessen reagierte. Das Ergebnis war dann, dass insgesamt vier Wohnung im Haus betroffen waren, Wasser von der Decke meines Badezimmers tropfte, schwarzer Schimmel sich rasend schnell ausbildete und ein Verbleiben in der Wohnung nicht mehr möglich war. Schließlich musste die Decke und die Wände im Bad komplett saniert werden und der Flur neu tapeziert und gestrichen werden und Kleidung und Gegenstände aus Bad, Flur und dem Schlafzimmer mussten von einer Fachfirma desinfiziert werden, bevor ich wieder in meine Wohnung ‘einziehen’ konnte.”

Verantwortung und wirtschaftliche Lage bei der LEG gehen weit auseinander: Allein im Jahr 2020 habe die LEG Immobilien AG einen Jahresüberschuss in Höhe von 1,36 Mrd. Euro (nach Steuern) erwirtschaftet, was einer Steigerung von rund 67% gegenüber 2019 entspreche. „Darüber freuen sich die Aktionärinnen und Aktionäre, während Mieterinnen und Mieter sowie das LEG-Personal das Nachsehen haben“, erinnern Kirsch, Liekefedt und von Olberg an den jüngsten Streik der Beschäftigten der Technikabteilung des Unternehmens. „Wir fordern die LEG-Geschäftsführung auf, schnellstmöglich im Sinne ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu handeln, Missstände abzustellen und darüber hinaus einen Tarifvertrag für die Tochter TSP abzuschließen.“