Infoabend & Debatte zum Stalingrad-Denkmal

Unter dem Titel “Das problematische Erbe: Wie umgehen mit Münsters Kriegerdenkmälern?” hatte der Ortsverein Münster-Nord am vergangenen Donnerstag (17.02.2022) zu einem internen Themenabend eingeladen. Interessierte Mitglieder aus der ganzen Münsteraner SPD hatten sich zugeschaltet, die Veranstaltung fand wegen der Corona-Pandemie als Videokonferenz statt.

Über rund eine Dreiviertelstunde informierte der Referent, unser Vorstandsmitglied Martin Scholz, die rund 30 Gäste zunächst über Hintergrund und Bedeutung des sogenannten Stalingrad-Denkmals, dass am Kalkmarkt, in einer Böschung der Promenade mit Blick auf den Schlossplatz steht. Das als “Ehrenmal” errichtete Bauwerk gedenkt der 16. Panzer-Division und der 16. Infanterie-Division der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, die größtenteils in Stalingrad 1942/43 fielen. Im Vortrag ging es jedoch nicht nur um die militärische Einheit sondern auch um die Umstände, die ermöglichten, dass ein Ehrenmal für eine Wehrmachts-Einheit noch im Jahr 1961 errichtet und einstimmig von Stadt und Rat unterstützt wurde.

Auf den Vortrag folgte eine rund 2-stündige offene Debatte in dem v.a. der Umgang mit diesem konkreten, aber auch mit anderen Denkmälern beleuchtet wurde. Immer wieder kam auch der im Jahr 2020 getroffene Ratsbeschluss zum Umgang mit Kriegerdenkmälern zu Sprache. Beschluss damals: Kontextualisierung, Kommentierung und Aufklärung durch Infotafeln aber keine Versetzung oder Abbruch von Denkmälern. Diese Festlegung wurde in der Runde mehrfach kritisiert.

Wir vom OV Nord freuen uns über die produktive Debatte und hoffen, dass wir einen Impuls setzen konnten, sich weiter mit der Frage auseinanderzusetzen, wie mit diesem und anderen Kriegerdenkmälern verfahren werden soll.