Rückzug der Sparkasse aus Uppenberg ist nicht akzeptabel

Die Willensbekundung von 518 Bürgerinnen und Bürgern übergaben am Freitag die Verantwortlichen des SPD-Ortsvereins Münster-Nord an den stellvertretenden Sparkassen-Bereichsleiter Andreas Horstkötter und Filialleiter Christian Münzer. Letzte Unterschriften wurden noch kurz vor der Übergabe und vor der Filiale gesammelt. Dabei konnten sich die Verantwortlichen ein Bild davon machen, wie stark die Filiale bei Kundinnen und Kunden gefragt ist: „Während der 90 Minuten, die wir vor der Filiale gestanden haben, ging es zu wie im Taubenschlag. Teilweise stehen die Menschen vorm Geldautomat Schlange“, gibt Georg Tyrell seinen Eindruck wieder. „Das sollten sich Markus Schabel, der Sparkassen-Vorstandschef, sowie Oberbürgermeister Markus Lewe als Chef des Verwaltungsrates mal ansehen!“ Beide waren zur Übergabe der Unterschriften geladen. Mit ihrer Unterschrift fordern Bürgerinnen und Bürger die Entscheidungsträger auf, die Pläne zur Schließung der Uppenberger Sparkasse zu überdenken. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, ob mit oder ohne Sparkassen-Konto waren entsetzt, als sie von den Plänen der Sparkasse erfahren: „Als wir die Menschen über die nahende Schließung der Filiale an der Grevener Straße 242 informierten, haben sich viele gewundert“, wissen SPD-Ratsfrau Hedwig Liekefedt , Ulrich Thoden und Georg Tyrell vom SPD-Ortsverein Münster-Nord zu berichten. Mit zahlreichen Aktiven haben sie in den vergangenen Wochen Unterschriften gesammelt. „Von Schließungsplänen in Außenstadtteilen wussten viele, dass es auch die eigene Filiale treffen würde, wussten nur wenige“, kritisieren sie die zurückhaltende Informationspraxis der Sparkasse. Viele Menschen haben erst durch die SPD-Aktion von der beabsichtigten Schließung erfahren, „die Sparkasse plant wohl, hier stillschweigend die Lichter aus zu machen“, stellten die Verantwortlichen in den Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern fest. Erst vor wenigen Jahren investierte die Sparkasse Münsterland-Ost schätzungsweise 80.000 Euro in den Standort – jetzt soll die frisch renovierte Filiale aufgegeben werden, und das ersatzlos. Die Entscheidung zur Schließung erscheint in diesem Zusammenhang sehr inkonsequent. Offensichtlich will man gezielt die Sparguthaben der „kleinen Leute“ nicht weiter betreuen oder legt keinen Wert darauf. Nur so erklärt sich, warum gerade da, wo wenig Geschäftskunden oder Menschen mit niedrigen Einkommen zum Kundenstamm zählen, die Filialen geschlossen werden. So soll es auch Uppenberg treffen. „Wir verstehen, dass sich das Kundenverhalten auch bei der Sparkasse verändert hat. Selbstverständlich muss darauf reagiert werden, nicht zuletzt auch im Interesse der Sparerinnen und Sparer. Zum kompletten Service-Kahlschlag in Uppenberg muss es aber eine Alternative geben!“ Werden die Pläne der Sparkasse Münsterland-Ost umgesetzt, wird es künftig zwischen der Filiale am Nordplatz und dem Idenbrockplatz in Kinderhaus keinen Geldautomaten geben, an dem Sparkassen Kundinnen und Kunden gebührenfrei Bargeld abheben können. „Für einen wachsenden Stadtteil wie Uppenberg ist das völlig unangemessen“, erklärten die SPD-Politikerinnen und -Politiker im Pressegespräch und erinnerten an den öffentlich-rechtlichen Versorgungsauftrag der Sparkassen.